Schweissnasse Hände, flaues Gefühl im Magen, der feste Vorsatz „Dieses Mal gehe ich wirklich hin …» – und doch landet der Terminzettel wieder in der Schublade: Kommt dir das bekannt vor? Damit bist du nicht allein. Laut internationalen Studien geben rund 60 % der Menschen an, Zahnarztbesuche als unangenehm oder beängstigend zu empfinden; etwa 10 % entwickeln sogar eine ausgeprägte Dentalphobie (Quelle).
Wie verbreitet ist Zahnarztangst wirklich?
Internationale Studien – z. B. die Übersichtsarbeit von Armfield et al. (University of Adelaide) – zeigen ähnliche Zahlen. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit:
- negativen Kindheitserfahrungen,
- genereller Angststörung oder
- hoher Schmerzempfindlichkeit.
Für uns als Praxisteam ist das ein klares Zeichen: Wir müssen nicht nur Zähne behandeln, sondern vor allem Verständnis zeigen.
Typische Ursachen im Überblick
- Schlechte Vorerfahrungen: Schmerzvolle Behandlungen oder wenig einfühlsame Kommunikation.
- Spritzen- und Bohrergeräusche: Das schrille Geräusch des Turbinenbohrers weckt evolutionär verankerte Alarmreaktionen.
- Kontrollverlust: Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, verstärkt Stress.
- Scham: Sorge vor Kritik wegen schlechter Mundhygiene oder „vernachlässigter Zähne».
Was passiert, wenn man den Zahnarzt meidet?
Längere Abstände erhöhen das Risiko für Karies, Parodontitis und letztlich Zahnverlust. Unsere Zahnschmerz-Checkliste zeigt, wie schnell akute Beschwerden entstehen können. Ausserdem belegt eine Studie der Charité Berlin einen Zusammenhang zwischen unbehandelter Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Moderne Methoden gegen Zahnarztangst
Die Zahnmedizin hat sich weiterentwickelt – heute geht vieles sanfter:
- Lachgas-Sedierung (N2O) … entspannt, ohne Nachschlaf-Effekt. Übrigens ist Lachgas in niedriger Dosierung auch für viele Kinder ab ca. 6 Jahren geeignet (mehr dazu in unserem Artikel über Kinderzahnmedizin).
- Dämmerschlaf (IV-Sedierung) … für komplexere Eingriffe; du „verschläfst» die Behandlung quasi. Nach einem Dämmerschlaf solltest du 24 Stunden nicht Auto fahren – bitte organisiere dir eine Abholung.
- Lokalanästhesie mit The-Wand-System … computergesteuerte, nahezu schmerzfreie Injektion.
- High-Tech-Laser und Ultraschall … oft ganz ohne Bohrergeräusch.
- Angstbewältigungs-Coaching … in Kooperation mit spezialisierten Psychologen.
Die Kosten für eine Sedierung werden bei medizinischer Notwendigkeit oft von der Krankenkasse anteilig übernommen. Wir beraten dich gern und helfen bei der Antragstellung. Mehr Details findest du auf unserer Leistungsseite für Angstpatienten.
7 Tipps für einen entspannten Termin
- Früh am Tag buchen: Dann hast du weniger Zeit zum Grübeln.
- Begleitperson mitnehmen (ja, wir haben Platz im Behandlungszimmer).
- Playlist vorbereiten: Lieblingsmusik oder Hörbuch = positive Ablenkung.
- Atemtechnik üben: 4 Sek. ein-, 6 Sek. ausatmen senkt den Puls.
- Vorab Fragen notieren: So bleibt nichts Ungeklärtes.
- Erste Kennenlern-Sitzung vereinbaren: Ganz ohne Behandlung – nur reden und schauen.
- Kleine Belohnung planen: Café-Besuch oder Spaziergang im Anschluss.
So gehen wir in unserer Praxis mit Angstpatienten um
Unser Team am Steinwiesplatz ist speziell im Dental Anxiety Management geschult:
- warmherzige Begrüssung – kein typischer „Praxisgeruch» dank Aromadiffuser,
- max. 10 Minuten Wartezeit,
- transparente Kostenaufklärung (siehe Preise),
- OPTION Lachgas oder Dämmerschlaf bei fast allen Eingriffen,
- Nachsorge-Call am Abend nach der Behandlung.
Neugierig geworden? Melde dich gern – wir nehmen uns Zeit.
Fazit
Zahnarztangst ist kein Schicksal. Mit modernen Methoden, empathischem Team und etwas Vorbereitung kannst du deine nächste Behandlung überraschend entspannt erleben. Wir freuen uns auf dich!
Quellen:
[1] Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO, Umfrage 2024.
[2] Armfield JM et al., „Dental fear and anxiety: A critical review», Community Dentistry and Oral Epidemiology, 2023.
[3] Kebschull M et al., „Periodontitis and cardiovascular disease – consensus report», Journal of Clinical Periodontology, 2022.