Parodontologie

Die Parodontitis (früher Parodontose genannt) ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Durch diese Entzündung wird der Kieferknochen, in dem die Zähne verankert sind, abgebaut. Die befallenen Zähne werden locker und fallen schließlich aus. Eine Parodontitis verläuft in den ersten Jahren meist schmerz– und symptomfrei, sodass der Patient nichts davon bemerkt. Die ersten Symptome sind Zahnfleischbluten und zurückgehendes Zahnfleisch. Leider werden diese Warnzeichen sehr oft nicht ernst genommen und es kommt zu schwerwiegenden Schäden am Gebiss.

Was kann man tun?

In unserer Praxis wird bei jeder Routinekontrolle der Zahnhalteapparat untersucht. Wird eine Erkrankung des Zahnfleisches oder Zahnhalteapparates diagnostiziert, klären wir Sie über die notwendigen Maßnahmen auf und leiten diese ein.

Die Therapie von leichten Fällen

In den meisten Fällen ist die Erkrankung noch nicht soweit fortgeschritten, dass man eine chirurgische Therapie durchführen muss. Bei diesen leichten Fällen reicht oft die regelmäßige (alle 6 Monate) Durchführung einer professionellen Zahnreinigung aus um weitere Schäden zu vermeiden.

Die Therapie von mittelschweren Fällen

Bei den mittelschweren Fällen ist eine systematische Therapie notwendig. In einer Vorbehandlung wird das gesamte Gebiss gereinigt und auf die eigentliche Parodontitisbehandlung vorbereitet. Zugleich werden aus den entzündeten Zahnfleischtaschen Bakterien „gefischt“ und in einem Labor gentechnisch untersucht. Durch diese Laborergebnisse weiß man, ob und welche Antibiotika begleitend zur Therapie verschrieben werden müssen.
Bei der Hauptbehandlung werden die Zahnfleischtaschen dann chirurgisch gereinigt und das entzündete Gewebe wird entfernt. Für diese harmlose Behandlung bekommen Sie eine leichte Betäubung. Diese Art von Behandlung ist schmerzfrei und ohne Nachwirkungen.

Die Therapie von schweren Fällen

In einigen schweren Fällen sind zusätzlich zu den bisher genannten noch weitere Maßnahmen notwendig. Hier muss der durch die Parodontitis abgebaute Kieferknochen wieder aufgebaut werden. Dabei hat sich in den letzten Jahren die Behandlung mit so genannten Schmelz-Matrix-Proteinen bewährt. Hierbei handelt es sich um Wachstumsfaktoren, wie sie auch bei der Zahnentwicklung vom Körper gebildet werden.

Die Parodontitis Nachsorge

Die Parodontitis ist eine Erkrankung mit hohem Rezidivrisiko, d.h. sie tritt unter bestimmten Umständen erneut auf. Deshalb sollten Patienten, die an einer Parodontitis erkrankt sind regelmäßig betreut und nachbehandelt werden, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.

Wie läuft eine Parodontitis-Nachsorgesitzung ab?

Zuerst wird der Zahnhalteapparat gründlich untersucht (z.B. Messung der Zahnfleischtaschentiefen) und der aktuelle Zustand dokumentiert. Anschließend wird die Mundhygiene überprüft und eventuelle Schwächen werden behoben. Danach werden harte und weiche Beläge entfernt und die Zähne poliert (Professionelle Zahnreinigung). Schließlich werden die Zähne mit einem Fluoridlack bestrichen, um sie vor den schädlichen Säuren der Mundbakterien zu schützen.
Sollte an einzelnen Zähnen die Parodontitis erneut aufgetreten und die Zahnfleischtaschen vertieft sein, wird an diesen einzelnen Zähnen ein sogenanntes subgingivales Scaling (chirurgische Reinigung der Zahnfleischtasche) durchgeführt.

Wie oft ist eine Nachsorgebehandlung sinnvoll?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Recall-Sitzungen im Abstand von drei bis neun Monaten die ideale und einzig sinnvolle Methode sind, um Zähne und Zahnfleisch gesund und die Parodontitis in Schach zu halten. Je nach individuellem Erkrankungsrisiko sind jedoch andere Zeitintervalle sinnvoll.